Geschichte der Wasserversorgung

Vom Mittelalter bis zum Ende des 19. Jahrhunderts – also über 800 Jahre und mehr hinweg – blieb die Wasserversorgung in Emden im Wesentlichen gleich. Jeder Emder Bürger war selbst dafür verantwortlich, sich mit Brauch- und Trinkwasser zu versorgen. Aus den sogenannten Flachbrunnen schöpfte man Brauchwasser, zum Trinken war dies nicht geeignet. Für Trinkwasser sammelte man Regenwasser in Zisternen, Backen und auch Regentonnen. Jeder Tropfen Trink- und Brauchwasser musste mühsam ins Haus geholt werden.

Immer wieder führten regenarme Zeiten zu einem Wassermangel. Der Magistrat ließ öffentliche Zisternen anlegen und holte in Notzeiten Wasser mit Schiffen in die Stadt, wie etwa im Mai 1893 vom Großen Meer. Gerade ärmere Emder hatten oft nur Trinkwasser aus einfachen Regentonnen mit geringem Fassungsvermögen. Entsprechend schnell fielen diese trocken.

Zentrale Wasserversorgung

Ende der 1870er Jahre wurde der Ruf nach einer zentralen Wasserversorgung lauter. Doch mehrere Probebohrungen in und um Emden fielen negativ aus. Im Herbst 1895 kam es in Tergast zum Durchbruch: Man stieß endlich auf alle Anforderungen erfüllendes Grundwasser. Am 1. Januar 1897 nahm das Wasserwerk Tergast dann offiziell den Betrieb auf. Erst einer und dann zwei Wassertürme sorgten für konstanten Druck im Leitungsnetz.

Weltkrieg und Wiederaufbau

Nach dem Ausbruch des Zweiten Weltkriegs stieg der Wasserbedarf der in Emden stationierten Kriegsmarine sprunghaft an. Das Wasserwerk wurde weiter ausgebaut, ein Zwischenpumpwerk errichtet und eine neue Druckrohleitung verlegt.

Der Wiederaufbau nach dem Krieg war schwierig. Rund 7.000 Meter Wasserleitung mussten erneuert werden, das Zwischenpumpwerk war zerstört und das Material knapp. Behelfsmäßig ging 1948 das neue Pumpspeicherwerk an der Borssumer Schleuse in Betrieb und wurde in den Folgejahren stetig weiter ausgebaut.

Das neue Wasserwerk

Mitte der 1960er Jahre war es nötig, die Wasseraufbereitungsanlagen in Tergast zu vergrößern. Man beschloss, das Wasserwerk zu erweitern und zu modernisieren. In diesem Zuge erstand das Tergaster Wasserwerk II, das gegenüberliegende alte Wasserwerk wurde stillgelegt. Noch heute wird im neuen Wasserwerk der Tergaster Sprudel „hergestellt“.


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